GRUB2 Quick Start
Dieser Artikel enthält Informationen zum Einrichten und Betreiben von GRUB in den einfachsten Konfigurationen. Zur Migration von GRUB Legacy zu GRUB2, siehe GRUB2 Migration.
Installation von GRUB
Bevor GRUB installiert wird, ist es notwendig zuerst die Variable GRUB_PLATFORMS in make.conf zu setzen. Wenn diese nicht vorhanden ist versucht GRUB zu erraten welche Plattform auf dem System zu verwenden ist. Es errät pc
(das ist der MBR-Stil der Installation) für x86/amd64 Architekturen.
Standard PC (BIOS) Unterstützung:
GRUB_PLATFORMS="pc"
UEFI auf amd64:
GRUB_PLATFORMS="efi-64"
Sowohl Standard-PC (BIOS) als auch UEFI-Unterstützung:
GRUB_PLATFORMS="efi-64 pc"
Wenn die Variable gesetzt ist, kann GRUB installiert werden:
root #
emerge --ask sys-boot/grub
Aktivierung des GRUB Bootloaders
Eventuell muss /boot gemountet werden:
root #
mount /boot
Handelt es sich um eine EFI-Plattform muss die EFI System Partition unter /boot/efi verfügbar sein. Dies wird entweder durch einen eigenen Mount (unter /boot/efi) erreicht oder dadurch, dass die Boot-Partition die EFI System-Partition ist.
Wenn die Partition /boot/efi mit FAT formatiert ist:
root #
mount /boot/efi
Starten Sie das Utility grub2-install um die relevanten Dateien nach /boot/grub zu kopieren. Auf der PC Plattform installiert dies ebenfalls ein Boot-Image auf den Master Boot Record (MBR) oder auf den Boot-Sektor einer Partition.
Installation von GRUB auf den MBR:
root #
grub-install /dev/sda
Installation finished. No error reported.
Installation von GRUB auf ein EFI-System:
root #
grub-install --target=x86_64-efi
Installation finished. No error reported.
Der grub2-install Befehl akzeptiert eine --target
Option um festzulegen welche CPU/Plattform installiert werden soll. Falls diese nicht angegeben ist, wird grub2-install raten. Auf X86/AMD64 wird er per Voreinstellung i386-pc
verwenden.
Automatische Konfiguration
Die Konfiguration von GRUB erfolgt traditionell durch das Programm grub2-mkconfig um eine Konfigurationsdatei zu erzeugen.
Der Befehl grub2-mkconfig erzeugt die Konfigurationsdatei auf Basis von Vorlagen aus /etc/grub.d. Die Standard-Vorlagen sollten die meisten gewöhnlichen Boot-Setups abdecken.
{{Cmd|ls /etc/grub.d|lang=bash|
|output=
00_header 10_linux 20_linux_xen 30_os-prober 40_custom 41_custom README}}
Das Verhalten dieser Vorlagen kann durch festlegen von Variablen in /etc/default/grub gesteuert werden. Siehe GRUB Manual für weitere Informationen.
Kernel Namensschema
Der Befehl grub2-mkconfig kann nur Linuxkernel automatisch erkennen, wenn deren Namen mit vmlinuz-
oder kernel-
beginnen.
Zum Beispiel:
/boot/vmlinuz-3.4.3
/boot/kernel-2.6.39-gentoo
/boot/kernel-genkernel-x86_64-3.17.1-gentoo-r1
Bei Verwendung eines initramfs sollte der Name mit initramfs oder initrd- beginnen und mit .img enden. Die Versionsnummer muss zu einem der Kernel-Abbilder passen. Dateinamen die von genkernel erstellt wurden funktionieren ebenfalls.
Zum Beispiel:
/boot/initramfs-3.4.3.img
/boot/initramfs-genkernel-x86_64-2.6.39-gentoo
Um die Konfigurationsdatei grub.cfg zu erstellen, benutzen Sie den Befehl grub-mkconfig:
root #
grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg
Generating grub.cfg ... Found linux image: /boot/vmlinuz-3.2.9 done
Stille Kernel-Dekomprimierung
Die Ausgabe der Kernelstartmeldungen wird unterdrückt, wenn in /etc/default/grub die Variable
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT mit dem Wert quiet
belegt ist.
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="quiet"
systemd
Um systemd unter Verwendung von GRUB zu starten, konfigurieren Sie die Variable GRUB_CMDLINE_LINUX wie folgt:
Dies ist mit sys-apps/systemd nicht mehr notwendig, wenn der
sysv-utils
USE-Flag aktiviert ist. In Gentoo ist dies mindestens ab Version 239 standardmäßig eingeschaltetGRUB_CMDLINE_LINUX="init=/usr/lib/systemd/systemd"
Ein anderes Betriebssystem laden
grub-mkconfig kann auch Konfigurationen erzeugen, um andere Betriebssysteme zu laden. Hierfür ist die Installation des Paketes sys-boot/os-prober erforderlich.
Um ein MS-Windows zu booten muss zusätzlich das Packet sys-fs/ntfs3g installiert sein. Es erlaubt dem grub-mkconfig Utility das NTFS Dateisystem zu untersuchen.
Manuelle Konfiguration
Die Verwendung von grub-mkconfig ist nicht erforderlich. Die Datei grub.cfg kann auch manuell bearbeitet werden.
Die Umstellung vom GRUB Legacy-Konfigurationsformat auf das GRUB 2-Konfigurationsformat ist in der Regel recht einfach und erfordert nur ein paar kleinere Syntaxänderungen.
timeout 5
'''<span style="color:maroon">title</span>''' Gentoo Linux 3.2.12
root '''<span style="color:maroon">(</span>'''hd0,'''<span style="color:maroon">0)</span>'''
'''<span style="color:maroon">kernel</span>''' /boot/kernel-3.2.12-gentoo root=/dev/sda3
<br>
|
⇨ |
timeout'''<span style="color:green">=</span>'''5
'''<span style="color:green">menuentry '</span>'''Gentoo Linux 3.2.12'''<span style="color:green">' {</span>'''
root'''<span style="color:green">=</span>'''hd0,'''<span style="color:green">1</span>'''
'''<span style="color:green">linux</span>''' /boot/kernel-3.2.12-gentoo root=/dev/sda3
'''<span style="color:green">}</span>'''
|
GRUB Legacy nummeriert Partitionen mit 0 beginnend; GRUB nummeriert Partitionen mit 1 beginnend. Beide nummerieren Laufwerke mit 0 beginnend.
Siehe auch
- GRUB - Der 'vollständige' GRUB-Artikel enthält weitere Informationen und eine umfangreiche Liste von Ressourcen.