Handbuch:HPPA/Netzwerk/Einführung
Der folgende Netzwerkteil des Handbuchs beschreibt die 'fortgeschrittene' Netzwerkkonfiguration für Systeme, die das OpenRC-Init-System mit netifrc als Netzwerkmanagementsystem verwenden.
Für Systeme, auf denen systemd läuft, sollten die Leser den Networking-Teil des systemd-Artikels durchlesen.
Erste Schritte
In diesem Netzwerkhandbuch wird davon ausgegangen, dass der Benutzer das System korrekt konfiguriert und den/die Namen der Netzwerkschnittstelle(n) der Hardware bestimmt hat. Der Name der Netzwerkschnittstelle wird auf der Grundlage der Busposition der Netzwerkkarte(n) im System erstellt. Aus diesem Grund gibt es potenzielle Varianten für Schnittstellennamen wie eno0, ens1, wlan0, enp1s0 usw. Jedes System kann einen etwas anderen Schnittstellennamen haben. Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass der Name der zu konfigurierenden Schnittstelle eth0 ist, obwohl jeder der oben genannten Namen funktioniert.
Um mit der Konfiguration der Netzwerkkarte zu beginnen, geben Sie dem Gentoo RC System über sie Bescheid. Dies geschieht im Verzeichnis /etc/init.d dadurch die Erzeugung eines symbolischen Links auf net.lo mit dem Namen net.eth0 (oder wie auch immer die Netzwerkschnittstelle auf dem System heißt).
root #
cd /etc/init.d
root #
ln -s net.lo net.eth0
Gentoos RC System weiß nun dass es die Schnittstelle gibt. Es muss außerdem darüber Bescheid wissen, wie die neue Netzwerkschnittstelle zu konfigurieren ist. Alle Netzwerkschnittstellen werden in der /etc/conf.d/net Datei konfiguriert. Unten befindet sich eine Beispielkonfiguration für DHCP und statische Adressen.
# Für DHCP
config_eth0="dhcp"
# Für statisches IP mit CIDR-Notation
config_eth0="192.168.0.7/24"
routes_eth0="default via 192.168.0.1"
dns_servers_eth0="192.168.0.1 8.8.8.8"
# Für statisches IP mit Netmask-Notation
config_eth0="192.168.0.7 netmask 255.255.255.0"
routes_eth0="default via 192.168.0.1"
dns_servers_eth0="192.168.0.1 8.8.8.8"
Wenn für eine Schnittstelle keine Konfiguration genannt ist, wird DHCP angenommen.
CIDR steht für Classless Inter-Domain Routing. Ursprünglich wurden die IPv4 Adressen in A, B oder C eingeteilt. Das frühe Einteilungssystem sah die starke Popularität des Internets nicht voraus und befindet sich in der Gefahr, dass ihm neue eindeutige Adressen ausgehen. CIDR ist ein Adressierungsschema das es erlaubt einer IP-Adresse viele IP-Adressen zuzuordnen. Eine CIDR IP-Adresse sieht wie eine gewöhnliche IP-Adresse aus mit dem Unterschied, dass sie mit einem Schrägstrich gefolgt von einer Nummer endet (beispielsweise 192.168.0.0/16). CIDR wird in RFC 1519 beschrieben.
Nun da die Schnittstelle konfiguriert ist, können wir sie über den folgenden Befehl starten und stoppen:
root #
rc-service net.eth0 start
root #
rc-service net.eth0 stop
Bei der Lösung von Netzwerkproblemen sollten Sie einen Blick in die Datei /var/log/rc.log werfen. Solange die rc_logger Variable in der Konfigurationsdatei /etc/rc.conf nicht auf
NO
eingestellt ist, werden Aktivitäten beim Booten in dieser Log-Datei gespeichert.Nun da die Netzwerkschnittstelle erfolgreich angehalten und gestartet wurde, ist der nächste Schritt sie automatisch beim Booten von Gentoo starten zu lassen. Und So machen Sie das:
root #
rc-update add net.eth0 default
root #
rc
Der letzte Befehl rc weist Gentoo an, alle Skripte im aktuellen Runlevel die noch nicht gestartet wurden zu starten.